FOCuS-Prüfmaschine zur Prüfung von starren textilen Bodenbelägen
© TFI/RWTH Aachen

Neue Prüfmethode für zukunftsweisende Produkte im Bodenbelagssektor

Das Projekt

Im FOCuS-Projekt wurde eine Methode entwickelt, die prinzipiell geeignet ist, die Beanspruchung starrer textiler Bodenbeläge in der Realität zu simulieren.

Die FOCuS-Methode ist für interessierte Unternehmen grundsätzlich verfügbar, bedarf aber noch spezifischer Anpassungen einzelner Parameter (z. B. Abriebmaterial, Beanspruchungszyklen, Programmierung der Bewegung). Das Forschungsziel bestand aus drei Teilen.

  1. Zuerst wurden die Aussehensveränderungen, die in Teststrecken sowie mit verschiedenen Prüfmethoden erzielt wurden, an repräsentativen Produkten und an Prototypen starrer textiler Bodenbeläge analysiert.
  2. Auf dieser Basis und mit dem grundlegenden Wissen über den menschlichen Gang wurde eine Methode für die Nutzungssimulation der Bodenbeläge in einem zweiten Schritt entwickelt.
  3. Anschließend skizzierten die Projektpartner vom TFI, PFI und Centexbel eine Richtlinie zur Einstufung der Bodenbeläge in Beanspruchungsbereiche.

Der Nutzen für den Mittelstand

Die direkten ökonomischen Vorteile der Projektergebnisse setzen sich wie folgt zusammen:

Die Entwicklung innovativer starrer textiler Bodenbeläge in Plankenform wird beschleunigt, da sich die Versuchs- und-Irrtumszyklen mit der FOCuS-Methode reduzieren lassen.

Im Marketing sind verlässliche Qualitätsaussagen und exakte Kennzeichnung durch die korrekte Bestimmung der Anwendungsbereiche möglich. Infolgedessen können Reklamationskosten minimiert und die Zufriedenheit von Endkunden und Einzelhändlern erhöht werden.

Zusätzlich zu den stabilisierten Umsatzvolumina können Arbeitsplätze gehalten und eventuell ausgebaut werden. Darüber hinaus profitieren die KMU des Raumausstatterhandwerks durch die reduzierte Anzahl von Reklamationen.

Mit der FOCuS-Methode kann die Produktentwicklung textiler Bodenbeläge so optimiert werden, dass die Nutzungsdauer der Produkte erhöht wird. Dies bedeutet einen signifikanten gesamtgesellschaftlichen Nutzen, da wertvolle Ressourcen für die Herstellung eingespart werden.

Die Kosten für das neue Prüfgerät sind abhängig von dessen Größe, Funktionen sowie den Materialien und werden ungefähr mit 20 000 € beziffert. Kann die Einstufung in Beanspruchungsbereiche für alle Bodenbeläge vereinheitlicht werden, ist sie für den Endnutzer transparenter und ein Vergleich der Bodenbelagsarten ist möglich.

Um dieses Ziel zu erreichen, nutzt das TFI seine Mitarbeit in den entsprechenden Normungsgremien nach Projektende.

Ansprechpartner

Sophia Gelderblom
s.gelderblom@tfi-aachen.de
+49 241 9679 144

Fördergeber

Finanzielle Förderung über das Forschungskuratorium Textil als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen (AiF) aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Programms zur Förderung der "Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)" mit der Projektnummer 159 EN/1.

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